Sonnenmythen

Im Schatten bekomme ich keinen Sonnenbrand.
Die Wahrheit: der Schatten unter einem dichten Laubbaum entspricht nur etwa einem Sonnenschutz Faktor 15 und ein Sonnenschirm lässt 50% der UV Strahlung durch. Ausserdem werden bis zu 85% der Strahlung von Sand, Wasser und Gebäuden reflektiert. Deshalb solltest du dich auch eincremen wenn du im Schatten bleibst.

Sonnenallergie entsteht durch Sonnencreme.
Die klassische Sonnenallergie tritt unmittelbar nach der ersten Sonnenexposition, also am ersten Ferientage auf. 90% der Sonnenallergien werden durch das langwellige UVA ausgelöst, welches ungehindert durch Fensterglas dringt. Wer Pech hat holt sich seine Sonnenallergie also bereits im Auto auf der Fahrt in den Urlaub, durch die Schreiben hindurch. Die gute Nachricht: die Sonnenallergie verschwindet innerhalb weniger Tage von selbst und kommt erst im nächsten Jahr wieder. Als Vorbeugung kann beim Hautarzt etwa 6 Wochen vor dem Urlaub mit einer Abhärtungsbehandlung gegen UV begonnen werden. Wichtig sind ausserdem Sonnencremes mit einem hohen UVA Schutz.
Ganz anders ist es mit der sog. Mallorca Akne. Diese Pickel und Pusteln werden durch eine Kombination aus Sonnencreme, Schweiss, Sand und Salzwasser ausgelöst und begleiten einen während des gesamten Urlaubs. Hier hilft geeigneter Sonnenschutz und zur Not Kortison.

Ist die Haut erst einmal gebräunt, ist es in Ordnung, auf einen Sonnenschutz zu verzichten
Die Wahrheit: Auch wenn die Haut bereits gebräunt ist, hat sie nur einen sehr geringen Eigenschutz. Sonnenbräune entspricht maximal einem Lichtschutzfaktor (LSF) von 10-15. Ihr könnt zwar euren LSF nach einiger Zeit etwas reduzieren, aber auf keinen Fall auf Sonnenschutz verzichten. Insbesondere empfindlichere Hauttypen benötigen während des ganzen Urlaubs mindestens einen Faktor 30.

Mit Sonnencreme werde ich nicht braun.
Die Wahrheit: ein Schutzfaktor 50 absorbiert 98% der schädigenden UV Strahlen. Die verbleibenden 2% reichen gut für einen leichten Sommer Teint aus. Du willst ja nicht aussehen wie ein Brathähnchen.
Ausserdem: um den auf der Tube deklarierten Sonnenschutz Faktor auch wirklich zu erreichen, benötigt ein Erwachsener 4-6 Esslöffel voll Sonnencreme für den ganzen Körper und einen gehäuften Teelöffel voll für das Gesicht!

Bei bewölktem Himmel brauche ich keine Sonnencreme.
Die Wahrheit: Wolken absorbieren nur einen geringen Anteil der UV Strahlung. Deshalb denk im Sommer immer an deine Sonnencreme, auch an weniger schönen Tagen.

Ich brauche UV Licht, damit mein Körper Vitamin D bildet.
Die Wahrheit: Das ist grundsätzlich richtig. Während der warmen Jahreszeit genügt es aber, Hände, Gesicht und Teile der Unterarme täglich 5 Minuten der Sonne auszusetzen. Menschen mit dunklem Hauttyp brauchen etwas länger, bis zu 25 Minuten täglich.

Selbstbräuner schützt.
Die Wahrheit: Meistens nicht, denn nur wenige Selbstbräuner enthalten zusätzlich einen Lichtschutzfaktor. Wenn Sonnenstrahlen auf die Haut treffen, wird in den Melanozyten das Pigment Melanin gebildet. Selbstbräuner funktionieren anders. Sie färben lediglich die oberste Hornschicht – ähnlich wie ein Langzeit-Make-up. Das ist aber kein Schutz vor UV Strahlen, und damit auch nicht vor Sonnenbrand, Sonnenallergie und Hautkrebs.

Sonnenstudio ist eine gute Vorbereitung.
Die Wahrheit: Solarium ist purer Stress für die Haut. Sonnenstudios arbeiten mit reinem UVA-Licht. Im Gegensatz zu UVB entsteht hierbei kein Sonnenbrand. Die UVA Dosis ist aber 10 mal höher als an der Sonne. Deswegen wird die Haut im Solarium auch innerhalb kürzester Zeit braun. Das steigert die Eigenschutzzeit tatsächlich etwas. Doch der Preis dafür ist hoch. Die langwelligen UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein, schädigen die Zellen und lassen die Haut altern. Doch das schlimmste ist: Wer auch nur ab und zu mal das Solarium besucht, hat ein bis zu 50 Fach erhöhtes Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken!

Kleidung schützt vor Sonne.
Die Wahrheit: Kleidung schützt leider nur bedingt. Weite und dunkle Sachen schützen besser als enge und helle. Polyester blockt mehr als Naturmaterialien.
Vorsicht: Besonders nasser Stoff lässt viele Strahlen durch. Deshalb ist insbesondere für Kinder spezielle UV-Schutz Kleidung ideal.

Nachcremen erhöht den Schutz.
Die Wahrheit: Die Schutzzeit erhöht sich durch wiederholtes eincremen nicht, sondern bleibt unverändert. Durch Baden, Abfrottieren, Liegen im Sand, Schwitzen etc. wird der Sonnenschutzfilm zerstört. Um ihn wieder herzustellen kann Nachcremen nötig sein.

Fensterglas schützt vor UV.
Die Wahrheit: Fensterglas hält das kurzweilige UVB Licht ab. Hinter der Fensterscheibe oder im Auto kannst du also keinen Sonnenbrand bekommen. Das langwellige UVA dringt aber weitestgehend ungehindert durch Glas hindurch und richtet erhebliche Schäden an der Haut an. Nicht nur die Hautalterung mit Falten und Pigmentstörungen sondern auch die Entstehung von schwarzem Hautkrebs, dem sog. Melanom, wird durch UVA begünstigt.

Sonnencreme gefährdet die Umwelt.
Die Wahrheit: Hawaii kündigte an, bestimmte Sonnencremes zu verbieten. Der Grund: Bestimmte Stoffe, die über die Haut der Badegäste ins Meer gelangen, lassen Korallen sterben und zerstören so das Ökosystem. Schuld daran sind vor allem Octocrylen und Oxybenzon. Verschiedene Kosmetikfirmen haben aber umgehend reagiert und die kritischen Stoffe aus ihren Produkten eliminiert. Sonnencremes mit der entsprechenden Kennzeichnung sind nun unschädlich für unsere Meere.